Beispiel – Familienzusammenführung

Ein Beispiel unserer genealogischen Forschung ist ganz und gar erfreulich. Es ist das einer Familie, deren drei Brüder es in der NS-Zeit nach Frankreich, Palästina und Argentinien verschlagen hatte. Schon lange hatten sie nach ihren nicht-jüdischen Halbschwestern in Deutschland gesucht – doch ohne Erfolg, da sie nur wenige ungefähre Angaben hatten. Nachdem wir im Taufregister des Bayreuther Kirchenarchiv den Eintrag für eine der beiden Schwestern und somit genauere Daten fanden, konnten wir – trotz verschärfter standesamtlicher Regelungen – unter Mithilfe des Oberbürgermeisters der Stadt die Namen der zweiten Schwester erfahren. Als wir dann vom Einwohnermeldeamt die Wohnadresse mitgeteilt bekamen, kam es zu einem Familientreffen, zu dem Angehörige aus Argentinien und Frankreich anreisten. Im Folgejahr kam dann auch der Bruder aus Tel Aviv nach Bayreuth, um seine „neue“ Verwandtschaft kennenzulernen – wohlbemerkt das erstemal nach seiner Vertreibung aus seiner Heimatstadt vor 71 Jahren.